Schwerpunkte „Imagaging technologies“
Die Mission des MRCE inkludiert sowohl angewandte klinische Forschung mittels state-of-the-art MR-Bildgebungstechnologien sowie eine laufende Entwicklung dieser Technologien. Dieser „translational approach“ innerhalb eines Instituts sichert einen raschen Transfer vielversprechender neuer MR-Methoden in die klinische Umgebung.
MR-Technologien, die an unserem Zentrum entwickelt werden:
Die Protonen MR Spektroskopie (1H-MRS) ist eine nicht-invasive Technik zur Quantifizierung und bildhaften Darstellung der räumlichen Verteilung verschiedenster chemischer Substanzen, welche Wasserstoff enthalten. Dies inkludiert Biomarker für Myelinisierung, Zellproliferation, Energiestoffwechsel, und Osmoregulation ebenso wie Antioxidantien, Neurotransmitter und spezielle Fettzusammensetzungen. Deshalb kann die 1H-MRS auch für Studien der Pathogenese von Erkrankungen und Therapieansprechen im Gehirn und anderen Körperteilen, wie etwa der Leber, Herz, Prostata, oder Brust, eingesetzt werden.
Die Phosphor MR Spektroskopie (31P-MRS) ist eine bessere Alternative zur 1H-MRS, wenn das Ziel die Untersuchung von Phosphor-haltigen chemischen Substanzen ist, wie etwa die Untersuchung statischer und dynamischer Änderungen in den wichtigsten Energiestoffwechselprodukten der Zelle im Ruhezustand als auch während eines Trainings. Dies ist von spezieller Wichtigkeit für die Untersuchung der Zellaktivität bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen, die vorwiegend in den Skelettmuskeln, dem Herz und in der Leber bestimmt werden.
Chemischer Austausch Sättigungstransfer (CEST) ist mit MRS Methoden verwandt, allerdings ermöglicht CEST anstelle der direkten Detektierung mehrerer chemischer Substanzen – wie in MRS – eine indirekte Messung eines speziellen chemischer Stoffs mit einer wesentlich höhreren Sensitivität, was wiederum die räumliche Auflösung wesentlich verbessert, aber weniger quantitative Ergebnisse liefert. CEST ermöglicht dadurch die Bildgebung von alternativen Markern, die eine bestimmte Art von Molekülen in Geweben wie etwa Hirn, Muskel, Knorpel oder Brust, erlauben.
Derzeit liefert die überwiegende Mehrheit der klinisch eingesetzen MR Bildgebungsmethoden nur qualitative „gewichtete“ Bilder, welche wesentlich von der verwendeten Hardware und Software(-parametern) abhängig sind. Methoden zur bildhafte Darstellung der Relaxationseigenschaften sowie etwa die kürzlich entwickelte MR Fingerprinting Technik zielen darauf ab, absolute physikalische (Relaxations-)Eigenschaften von Gewebe zu bestimmen, welche unabhängig von der Messmethode sind und daher eine wesentlich bessere Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Standorten erlauben. Dies ermöglicht eine Standardisierung der (diagnostischen) Evaluierung bei verschiedensten Erkrankungen.
Die Suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung (SWI) ist eine Methode für die Visualisierung der Venen im Gehirn und Regionen des Gehirns, welche Eisen anlagern. Letzteres tritt besonders bei Gehirnerkrankungen wie Alzheimer auf. Im Gegensatz zur konventionellen MRI, welche lediglich die Magnitude des MR Signals nutzt, verwendet SWI auch die gleichzeitig gewonnene Phaseninformation, welche wiederum sensitiv ist für die Anwesenheit von Eisen in Gewebe und Blutgefäßen. Die quantitative Suszeptibilitätsbildgebung (QSM), ist eine verwandte Methode, welche versucht die magnetische Suszeptibilität quantitativ aus den Phasenbildern zu berechnen.
Neuronen im Gehirn „feuern“, wenn sie mit der Verarbeitung eines Stimulus oder einer Aufgabe beschäftigt sind. Dies führt zu einem Anstieg des Sauerstoffverbrauchs und einer lokalen Änderung in der Konzentration von sauerstoffarmem Hemoglobin. Die funktionelle Magnetresonanzbildgebung (fMRI) generiert Bilder des Gehirns in einem Intervall von wenigen Sekunden. Diese Bilder sind sensitiv für Änderungen in der Menge des Deoxyhämoglobins. Dies erlaubt die Lokalisierung aktiver Hirnareale. fMRI wird in der Gehirn-Grundlagenforschung eingesetzt, um Hirnregionen und Netzwerke darzustellen, welche in der Verarbeitung verschiedener Stimuli beteiligt sind, und in klinischen Studien, um zu untersuchen, welche Hirnregion bei der Entfernung von Tumoren verschont werden müssen.
Die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI), die Diffusionstensor Bildgebung (DTI) und verwandte Methoden sondieren Gewebeeigenschaften auf einem mikrostrukturellen Level mittels der Beobachtung (eingeschränkter) richtungsabhängiger Diffusion von Wassermolekülen in der Gegenwart von zellulären Barrieren im normalen und krankhaften Zustand. Dies erlaubt nicht nur die Verfolgung von Nerven- und Muskelfasern, sondern auch die Unterscheidung und Abgrenzung von bösartigen Tumoren, welche eine hohe Zelldichte aufweisen.
MR Fingerprinting mit einem speziellen Fokus auf Methodenentwicklung bei ultra-hohem Magnetfeld MR Tomographen (7 Tesla).
Interne Kooperationen:
- Allgemeines Krankenhaus Wien (AKH)
- Universitätsklinik für Unfallchirurgie
- Universitätsklinik für Orthopädie
- Universitätsklinik für Pharmakologie
- Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Universitätsklinik für Innere Medizin I
- Universitätsklinik für Innere Medizin III
- Universitätsklinik für Neurologie
- Universitätsklinik für Neurochirurgie
- Hirnforschungsinstitut
- Magnetic Resonance Tomography Centre – Universität Wien
Externe Kooperationen:
- PTB-Berlin
- Universität Heidelberg
- Universität Basel
- Martinos Zentrum, MGH, Boston
- Institut für klinische und experimentelle Medizin, Prag
- Universität Oulu
- Universität Penssylvania
- Universität College London
- UHF Zentrum in Berlin
- Experimentelle Endokrinologie, Slowakische Akademie der Wissenschaft, Bratislava
- Centre for Advanced Imaging, University of Queensland, Brisbane
- Maastricht Brain Imaging Center, Maastricht University
- Martinos Center for Biomedical Imaging at Massachusetts General Hospital, USA
- Ultrahigh Field Imaging consortium
Firmenkooperationen:
- Quality Elektro Dynamics (QED)
- Novartis
- Siemens
- Siemens Healthcare, Sydney
- Noras
- Paris Orsay
- Stark Contrast MRI Coils Research, Erlangen
- IMSB, Sportmedizin