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Untersuchungen

Allgemeine Information

Nuklearmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, in dem Radionuklide zur Diagnose oder Therapie angewendet werden. Die Untersuchungen werden oft als Szintigraphie oder Scan bezeichnet. Um eine nuklearmedizinische Untersuchung durchzuführen, wird dem:der Patient:in ein Radiopharmakon (eine mit einem Radionuklid markierte Verbindung), in den meisten Fällen intravenös, verabreicht. Die Radiopharmaka bewirken aufgrund der verabreichten minimalen Stoffmengen im Allgemeinen keine pharmakologischen Effekte. Sie interferieren demnach nicht mit dem zu untersuchenden physiologischen Prozess. Hierdurch unterscheiden sie sich von Arzneimitteln, bei denen eine Dosis-Wirkungsbeziehung besteht.

Bei nuklearmedizinischen Untersuchungen ist mehrheitlich die funktionelle und weniger die morphologische Information von Bedeutung. Die Verteilung des Radiopharmakons im Körper oder Körperteilen wird durch Bilder dokumentiert, die mit einer sogenannten Gammakamera (konventionelle Szintigraphie) oder dem PET-Scanner (Positronen-Emissions-Tomographie) aufgenommen werden. Durch Messung der Blut- und Harnaktivität kann auch die Ausscheidung dieser Substanz diagnostisch genutzt werden. Bei der Szintigraphie mit der Gammakamera liegt der:die Patient:in meist auf einem Untersuchungstisch, wobei der Detektorkopf der Gammakamera über oder unter der Person positioniert ist; manchmal ist die Sitzposition auch vor der Gammakamera. Im Normalfall müssen dabei keine Kleidungsstücke abgelegt werden. Der:Die Patient:in muss in der Lage sein, für einen Zeitraum von 5 bis 60 Minuten, abhängig von der Art der Untersuchung, ruhig zu sitzen oder zu liegen.

PET-Scanner sind heute mit einem Computer-Tomographiegerät (PET/CT-Gerät) oder einem Magnetresonanz-Tomographiegerät (PET/MRT-Gerät) kombiniert. Die Untersuchung des:der Patient:in erfolgt hier gleichfalls im Liegen und dauert je nach Art der Untersuchung ca. 15–90 Minuten. Für eine szintigraphische Untersuchung werden die Patient:innen auf spezielle Untersuchungstische der Gammakameras oder des PET-Scanners umgebettet. Sollten Sie bezüglich des Zustandes der Patient:innen Bedenken für eine solche Umlagerung auf die Untersuchungsliege haben, so setzen Sie sich vor der Vereinbarung eines Untersuchungstermines mit der Klinik für Nuklearmedizin in Verbindung.

Eine Gammakamera bzw. ein PET-Scanner ist eine sehr umfangreiche Apparatur, die manche Patient:innen beeindruckt bzw. verunsichert. Sie arbeitet nach einem anderen Prinzip als ein Röntgengerät, bei dem ein intensiver Röntgenstrahl die zu untersuchende Person durchdringt und den dahinter liegenden Film in sehr kurzer Zeit belichtet. Im Gegensatz dazu nimmt eine Gammakamera bzw. ein PET-Scanner über einen längeren Zeitraum die Strahlung, die von dem:der Patient:in aufgrund der Applikation des Radiopharmakons abgegeben wird, auf. Bei Standardaufnahmen bewegt sich der Detektorkopf der Gammakamera nicht, wenn sie einmal für die Aufnahme in Position gebracht worden ist. Bei der „Single Photon Emission (computed) tomography“ (SPECT) bewegt sich der Detektorkopf der Gammakamera um den:die Patient:in. Diese Technik erlaubt eine räumliche Darstellung der Aktivitätsverteilung im Körper. Solche Untersuchungen verlangen von der zu untersuchenden Person, über längere Zeit ruhig zu sitzen oder zu liegen; das Personal ist anwesend und betreut diese während der gesamten Untersuchungszeit.