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Untersuchungs-Spektrum

Diese Untersuchungen werden zur genaueren Unterscheidung neurodegenerativer Parkinson Erkrankungen durchgeführt.

  • 123I-FP-CIT SPECT (DATSCANTM)

Diese Untersuchung erlaubt die Darstellung der präsynaptischen Dopamintransporter und somit eine Aussage über eine mögliche Degeneration dopaminerger nigrostriataler Bahnen. Die präsynaptischen Dopamintransporter sind neuronuklearmedizinisch in den Stammganglien des Gehirns nachweisbar.

Indikationen

  • Nachweis einer neurodegenerativen Parkinsonerkrankung wie M. Parkinson, Multisystematrophie (MSA), progressive supranukleäre Paralyse (PSP) und corticobasaler Degeneration (CBD).
  • Beurteilung des Schweregrades einer Parkinson Erkrankung
  • Abklärung einer vermuteten Lewy body Demenz (LBD)

Radiopharmakon/Applikationsform
150 MBq 123I-FP-CIT intravenös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

 

  • 123I-IBZM SPECT

Diese Untersuchung erlaubt die Darstellung der postsynaptischen Dopamin 2 (D2) Rezeptoren und somit eine Aussage über eine mögliche Rezeptor-Degeneration oder Rezeptorblockade durch Medikamente.

Indikationen

  • genauere Differenzierung der neurodegenerativen Multisystemerkrankungen (MSA, PSP, CBD) von der idiopathischen Parkinson- Erkrankung.
  • Schizophrenie zur Neuroleptikatherapie (60–80% Rezeptorbesatz sinnvoll für eine Therapie)

Radiopharmakon/Applikationsform
180 MBq intravanös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

  • 99mTc-HMPAO-SPECT

Diese Untersuchung wird mit dem Radiopharmakon 99mTc-HMPAO (CeretecTM) als SPECT Untersuchung durchgeführt. Dabei wird die Durchblutung des Gehirns dargestellt.

Radiopharmakon/Applikationsform
550 MBq 99mTc-HMPAO intravenös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

  • [18F]FDG PET/CT

[18F]FDG ist die Abkürzung für F-18-Fluor-Deoxyglucose, ein verändertes Zuckermolekül, das mit dem radioaktiven Nuklid Fluor-18 markiert wird. Da Gehirnzellen ausschließlich Zucker für ihren Zellstoffwechsel als Energielieferant benötigen, erlaubt dieser Tracer eine Darstellung der Gerhirnzellaktivität. Unter bestimmten Umständen kann die [18F]FDG-Speicherung des Gehirns verändert sein.

Indikationen

  • Demenzsyndrom (z.B. Alzheimer Erkrankung, frontotemporale Demenz)
  • Hirntumoren (ZNS-Lymphom, unterscheidung niedriggradige versus höchgradige Hirntumoren)
  • Epilepsie (zur genaueren Lokalisationsdiagnostik eines epileptogenen Herd insbesondere bei im MRT nicht nachweisbaren epileptogenen Herden)

Radiopharmakon/Applikationsform
250 MBq [18F]FDG intravanös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

 

  • [11C]Methionin bzw. [18F]FET PET/CT

Hirntumoren können einen im Vergleich zum umliegenden normalen Hirngewebe deutlich gesteigerten Aminosäurestoffwechsel aufweisen. Diese Eigenschaft wird mit der [11C]Methionin bzw. der [18F]FET (Fluorethyltyrosin) PET bildgebend genutzt, da die verwendeten Substanzen mit kurzlebigen Radionukliden markierte Aminosäuren sind.

Indikationen

  • Beurteilung der Bösartigkeit eines Hirntumors
    Mit der Aminosäure PET kann in vielen Fällen die Bösartigkeit eines Hirntumors insb. bei Gliomen v.a. in Zusammenschau einer [18F]FDG PET ein höhergradig bösartiger Tumor beurteilt werden.
  • Bestimmung eines Probeentnahmeortes (Biopsie) beim Verdacht auf einen hirneigenen Tumor
  • Wenn die Aminosäure PET auf einen bösartigen hirneigenen Tumor hinweist, kann in Zusammenschau mit der MRT mit Hilfe eines neurochirurgischen Navigationssystems der Biopsieort bestimmt werden.
  • Bestimmung der Tumorausdehnung
  • Vor dem operativen Eingriff durch präzise Bestimmung der Lokalisation und Ausdehnung eines hirneigenen Tumors unter Verwendung von MRT und/oder CT Bildern des:der Patient:in. Zur exakteren Strahlentherapie-Planung bzw. Optimierung des Bestrahlungsvolumens
  • Rezidivdiagnostik bei Gliomen
  • Die Aminosäure PET erlaubt bei malignen Gliomen die Unterscheidung zwischen einem Wiederauftreten des Hirntumors oder Veränderungen aufgrund einer Strahlentherapie/Chemotherapie.

Radiopharmakon / Applikationsform
750 MBq [11C]Methionin intravenös bei Erwachsenen.
250 MBq [18F]FET intravanös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

 

  • 68Ga-DOTANOC PET/CT

Meningeome, Tumore ausgehend von der Hirnhautschicht Arachnoidea, haben die Eigenschaft Somatostatin-Rezeptoren zu exprimieren an den Tumorzelloberfächen. DOTANOC ist ein synthetisch hergestelltes Somatostatin-Analogon, das mit 68Ga markiert, an diesen Rezeptoren bindet und so nuklearmedizinisch den Tumor abbilden kann. Neben Meningeomen wird die 68Ga-DOTANOC PET/CT auch bei der Indikation neuroendokrine Tumoren eingesetzt (siehe onkologische PET Indikationen).

Indikation

  • Im Rahmen der Diagnostik von Tumoren an der Falx, an der Schädelbasis zur  Absicherung der Verdachtsdiagnose eines Meningeoms
  • Zur Therapieplanung eines Meningeoms (Operation, Strahlentherapie, Radiopeptidtherapie)
  • Im Rahmen der Rezidivdiagnostik eines Meningeoms

Radiopharmakon/Applikationsform
120 MBq 68Ga-DOTANOC intravenös bei Erwachsenen. Bei Kindern entsprechend dem Gewicht und Alter.

 

  • [11C]PIB PET/CT

In der Histopathologie verwendet man zur Darstellung von Amyloid im Gehirn den Farbstoff Thioflavin T. Daraus entwickelten Forscher an der Universität Pittsburgh die Substanz 6-Hydroxybenzothiazol (6-OH-BTA-1) und nannten sie „Pittsburgh Compound B“ (PIB). In-vitro-Untersuchungen zeigten, dass sich PiB zerebralen Amyloidablagerungen spezifisch anheftet. Markiert mit einem kurzlebigen Radionuklid erlaubt diese Substanz ([11C]-PIB) die Aussage über das Vorhandensein von Amyloidablagerungen im Gehirn. Somit ist eine Beurteilung über das Vorliegen eine Amyloid positiven Demenz, wie der Alzheimer Demenz oder anderer Ursachen für einen kognitiven Abbau, möglich.

Indikation

  • Nachweis einer Amyloid positiven Demenz

Vorbereitung der:des Patient:in

Es ist keine spezielle Vorbereitung nötig.

Ablauf der Untersuchung
Nach intravenöser Applikation über eine Armvene dauert die Anreicherung im Gehirn etwa 40 min. Im Anschluss an diese Speicherzeit erfolgen PET Aufnahmen über 20 min. Um für eine optimale Befundbarkeit eine ausreichend gute Bildqualität zu erreichen, wird ergänzend zu der PET Untersuchung am selben Gerät eine sogenannte „low dose“ CT, also eine Computertomographie mit niedriger Strahlenbelastung, durchgeführt.

Radiopharmakon/Applikationsform
370 MBq [11C]PIB intravenös bei Erwachsenen.