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Positronenemissionstomographie (PET)

Was ist eine PET?

Vom Prinzip der Untersuchung unterscheidet sich die PET nicht von anderen nuklearmedizinischen bildgebenden Verfahren. Der:die Patient:in erhält ein Radiopharmakon und wird nach einer bestimmten Speicherzeit mit dem PET-Scanner untersucht. Die Besonderheit der PET ergibt sich aus der Zerfallsart der verwendeten Radioisotope (Positronen), die in Kombination mit dem speziell dafür geeigneten hochempfindlichen Untersuchungsgerät (PET-Scanner) sehr kleine Läsionen darstellen können.

PET-Scanner sind heute mit einem Computer-Tomographiegerät (PET/CT-Gerät) oder einem Magnetresonanz-Tomographiegerät (PET/MRT-Gerät) kombiniert. Die chemischen Elemente, die als Radioisotope verwendet werden, lassen die Markierung von Substanzen zu, die nicht oder nur kaum von im Organismus natürlich vorkommenden Verbindungen abweichen. Damit gelingt es, bildlich bestimmte biochemische und physiologische Vorgänge im Gewebe darzustellen.

Je nach Untersuchung wird der:die Patient:in das Radiopharmakon auf einer Ruheliege oder direkt am Untersuchungsbett intravenös injiziert. Die Wartezeit bis zur Untersuchung („Speicherzeit“) ist in entspanntem Zustand zu verbringen, muskuläre Anstrengungen sind zu vermeiden. Wenn die Untersuchung erfordert, dass die Tracerapplikation auf dem Untersuchungsbett erfolgt, ist der:die Patient:in angehalten, locker und möglichst ohne Bewegungen bis zu 60 Minuten zu liegen. Ansonsten dauern die Untersuchungen zwischen 15 und 30 Minuten, dazu kommt eine Speicherzeit von 30 bis 45 Minuten.

Üblicherweise kann der:die Patient:in seine:ihre Medikation wie gewohnt weiterführen. Da allerdings die [18F]FDG -Untersuchung normalerweise mit niedrigem Blutglukosespiegel, d.h. in nüchternem Zustand erfolgen sollte, kann bei Diabetiker:innen ein Aussetzen von oralen Antidiabetika erforderlich sein. Insulinpflichtige Diabetiker:innen können ihr morgendliches Insulin spritzen und die (Broteinheiten)BE-Anzahl der Morgenmahlzeit etwas reduzieren bzw. nüchtern bleiben und die Insulindosis anpassen. Wir ersuchen, bei der Zuweisung eines:einer an Diabetes mellitus erkrankten Patient:in dies mitzuteilen und eventuell mit einem:einer Ärzt:in des PET-Zentrums Rücksprache zu halten.

Für eine [18F]FDG-PET Untersuchung soll der:die Patient:in bei der Tracerapplikation einen basalen Blutglukosespiegel aufweisen und gut hydriert sein. Dazu soll die zu untersuchende Person mindestens 5 Stunden lang vor der Untersuchung fasten aber reichlich ungezuckerte Getränke, z.B. Mineralwasser zu sich nehmen. Körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden, auch das Kauen eines Kaugummis kann Untersuchungen im Kopf-Halsbereich bereits stark verfälschen.

Der:die Patient:in muss die u.U. recht lange Liegedauer am Untersuchungsbett tolerieren können. Neben eventueller Analgetikagabe im Falle von Wirbelsäulenbeschwerden kann auch eine leichte Sedierung erforderlich sein, da manche Patient:innen im Scanner zu klaustrophoben Ängsten neigen. Vor allem bei Patient:innen mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion ist zu bedenken, dass das lange Liegen mit flachem Oberkörper zu beträchtlicher Atemnot führen kann, wenn nicht vor der Untersuchung eine forcierte Entwässerung vorgenommen wurde. Für PET-Untersuchungen mit anderen Radiopharmaka kann eine abweichende Vorbereitung notwendig werden. Wir bitten dazu um Rücksprache. Wegen der Kurzlebigkeit der Radiopharmaka ist das pünktliche Erscheinen der:des Patient:in zum Untersuchungstermin unbedingt notwendig.

Die für die weitaus meisten PET-Untersuchungen eingesetzte Substanz [18F]FDG ist ein Glukosederivat und hat keinerlei Nebenwirkungspotential. In seltenen Einzelfällen gelangen Substanzen zur Anwendung, die zwar prinzipiell Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen könnten, aber in so geringen Mengen eingesetzt werden, dass ihr Nebenwirkungspotential ebenso gering ist wie das der in der konventionellen Nuklearmedizin verwendeten Radiopharmaka.

Durch die kurzen Halbwertszeiten der für PET verwendeten Radionuklide ist die Strahlenbelastung für Patient:innen und Pflegepersonal auf den Stationen gering.

Stillende Mütter sollten vor der Tracerapplikation noch einmal stillen und die erste Milchportion nach der Untersuchung abpumpen und verwerfen.

Die Besonderheit der PET gegenüber anderen nuklearmedizinischen Bildgebungen liegt in der Tatsache, dass die verwendeten Radiopharmaka entweder „natürliche“ Verbindungen sind, die der Organismus nicht von solchen unterscheidet, die er mit der Nahrung zuführt oder selbst synthetisiert, oder markierte Medikamente, die chemisch mit ihren nicht radioaktiven Schwesterverbindungen identisch sind und sich daher gleich wie diese im Körper verteilen.

Dies erlaubt eine genaue Beurteilung des Stoffwechsels im Organismus, z.B. bei der Fragestellung, ob nach Chemo- und Strahlentherapie eine Raumforderung noch lebende Tumorzellen enthält oder nur mehr als Narbe zu interpretieren ist. In der Kardiologie kann mittels PET Herzmuskelgewebe identifiziert werden, das noch von gefäßeröffnenden Maßnahmen wie Dilatation oder Bypasschirurgie profitiert; in der Neurologie kann PET z.B. bei medikamentös schlecht einstellbaren Anfallsleiden die Ausdehnung des Anfallsherdes abschätzen und so das Zielgebiet eventueller chirurgischer Resektionen definieren.