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Szintigraphieambulanz

Ein Knochenszintigramm ist ein sensitiver Test, der die Reaktion des Knochens auf bestimmte Krankheiten reflektiert. Knochenaffektionen bzw. sekundäre Ablagerungen in Knochen sind oft mehrere Wochen bis Monate früher erkennbar als auf Röntgenaufnahmen. Ein normales Knochenszintigramm schließt eine Erkrankung des Knochens praktisch aus.

Durchführung
Zunächst wird eine mit Technetium-99m (99mTc) markierte Phosphonatverbindung intravenös verabreicht. In Abhängigkeit von der Fragestellung und dem sich hieraus ergebenden Untersuchungsvorgang können bereits zu diesem Zeitpunkt die ersten Bilder angefertigt werden. Nach ungefähr drei Stunden hat sich das Radiopharmakon ausreichend im Knochen angereichert und es werden Aufnahmen, sogenannte Szintigramme, gemacht. Normalerweise liegt man bei diesen Aufnahmen, obwohl manchmal auch Sitzen notwendig ist. Es ist wichtig, in der Zwischenzeit – vom Zeitpunkt der Injektion bis zum Zeitpunkt der Szintigraphie –, viel Flüssigkeit aufzunehmen und die Blase häufig zu entleeren. Die eigentliche Aufnahme der Bilder dauert weniger als eine Stunde (meist eine halbe Stunde).

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Die jeweilige Medikamenteneinnahme muss nicht unterbrochen werden.

Vorbereitung
Im Allgemeinen ist für ein Knochenszintigramm keine Vorbereitung notwendig, außer der Empfehlung, reichlich Flüssigkeit zu trinken (siehe oben). Sollten aufgrund der Erkrankung starke Schmerzen bestehen, ist eine Linderung dieser Schmerzen anzustreben, um das Liegen zu erleichtern. Unruhiges Liegen und Bewegungen beeinträchtigen die Qualität der Szintigramme. Ein geeignetes Medikament sollte von jenen, die an starken Schmerzen leiden, ca. eine Stunde vor Untersuchungsbeginn eingenommen werden, um ihnen ein ruhiges Liegen zu ermöglichen.

Risiken (unerwünschte Nebenwirkungen)
Reaktionen auf Injektionen für knochenaffine Radiopharmaka sind sehr selten (0.003% -0.033%, ca. 1000-mal seltener im Vergleich zu Röntgenkontrastmittel). Manchmal entwickeln Patient:innen einen Hautausschlag 4 - 6 Stunden nach Verabreichen des Radiopharmakons, dieser verschwindet nach Behandlung mit einem Antihistaminpräparat.
Die Verabreichung des Radiopharmakons beeinflusst nicht die Verkehrstauglichkeit.
Das Risiko, das mit der durch die Szintigraphie bedingten Strahlenbelastung verbunden ist, ist gering.

Es ist üblich, für eine Knochenszintigraphie das Ende einer Schwangerschaft abzuwarten. Das Stillen von Säuglingen sollte für eine Mahlzeit ausgesetzt werden, dies dient vorsorglich zur Beruhigung der Mutter, da eine große Anzahl von Untersuchungen zeigt, dass keine beachtenswerte Ausscheidung des Radiopharmakons über die Muttermilch stattfindet.

Klinische Vorteile
Wie bereits erwähnt, liegt der große Vorteil eines Knochenszintigramms in der Tatsache, dass sekundäre Ablagerungen in den Knochen bereits Wochen bis Monate früher als mit herkömmlichen radiologischen Untersuchungen erkannt werden können. Des Weiteren erlaubt es eine Untersuchung des gesamten Skeletts und ist indiziert, um infektiöse oder primäre/sekundäre Tumore der Knochen, Sportverletzungen, Infektion, Osteonekrose oder Sudeck's Dystrophie nachzuweisen.

Falsch-negative Studien treten in etwa nur bei 3% der Untersuchungen auf. Diese sind zurückzuführen auf bestimmte Erkrankungen.

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Die Lungenszintigraphie ist eine Untersuchung, um die Blut- und Luftversorgung der Lunge zu messen. Sie ist der beste nicht-invasive Test zur Feststellung von Embolien in der Lunge.

Durchführung
Es wird eine intravenöse Injektion von mit Technetium 99m (99mTc)-markierten Eiweißaggregaten (ungefähr 30 µm im Durchmesser), verabreicht. Diese Partikel verteilen sich in der Lunge entsprechend der Blutversorgung der Lunge. Dieser Vorgang dient der Abschätzung der Lungendurchblutung. Außerdem atmet man ein radioaktives Gas oder Aerosol ein, damit die Durchblutung mit der Belüftung der Lunge verglichen werden kann. Die gesamte Untersuchungsdauer beträgt ungefähr 30 bis 45 Minuten.

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Medikamente beeinflussen nicht generell das Ergebnis einer Lungenszintigraphie. Patient:innen mit Asthma sollten vor der Untersuchung Bronchodilatatoren einnehmen.

Vorbereitung
Für eine Lungenszintigraphie ist keine Vorbereitung notwendig. Eine rezente Röntgenaufnahme ist für die vergleichende Beurteilung erforderlich.

Risiken (unerwünschte Nebenwirkungen)
Nebenwirkungen sind extrem selten, trotzdem kann es eine allergische Reaktion auf Humanalbumin geben.

Der Test beeinflusst nicht die Verkehrstauglichkeit.

Die Strahlenbelastung ist gering (die Lungenszintigraphie ist daher auch die am häufigsten angeforderte Isotopenuntersuchung an schwangeren Frauen).

Obwohl es wichtig ist, zu bedenken, dass sich die radioaktive Substanz in der Muttermilch anreichern könnte, ist eine Unterbrechung des Stillens für 12 Stunden nach dem jetzigen Wissensstand völlig ausreichend.

Klinische Vorteile
Eine normale Lungenszintigraphie schließt eine Lungenembolie aus. Finden sich multiple segmentale Defekte der Blutversorgung bei normaler Luftversorgung (ungepaarte Perfusionsdefekte), so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass eine Lungenembolie besteht.
Die Untersuchung sollte so früh als möglich nach einer vermuteten Embolie durchgeführt werden, da in diesem Zeitfenster die Sensitivität am größten ist.

Bei Patient:innen mit chronischem Lungenleiden (chronische Bronchitis) können Ventilations- und Perfusionsdefekte auftreten, die eine Interpretation des Szintigramms schwierig machen.

Eine Myokardszintigraphie kombiniert mit Ergometrie oder einem pharmakologischen (medikamentösen) Stresstest, ist der empfindlichste nicht-invasive Test zur Feststellung und Lokalisation von Durchblutungsminderungen des Herzmuskels (Ischämien). Sie spielt des Weiteren eine Rolle in der Risikobeurteilung von Patient:innen mit vermuteter oder bekannter koronarer Herzerkrankung und in der Beurteilung der myokardialen Vitalität (Lebensfähigkeit von Herzmuskelgewebe) nach einem Infarkt.

Durchführung
Verschiedene Radiopharmaka und Studienprotokolle werden verwendet. Üblicherweise wird ein mit Technetium 99m (99mTc) markiertes Radiopharmakon (z.B. MIBI oder Tetrofosmin) zum Zeitpunkt der größten körperlichen Anstrengung oder nach Verabreichung von Regadenoson (Gefäß erweiterndes Medikament) injiziert. Kurz danach beginnt die Szintigraphie (Belastungsuntersuchung = Stressuntersuchung).

Aufnahmen im Ruhezustand werden ca. 60 Minuten nach den Aufnahmen im Belastungszustand oder auch an einem anderen Tag angesetzt. Üblicherweise erfolgt die Szintigraphie mittels tomographischer Untersuchungstechnik (der Detektorkopf der Gammakamera dreht sich um den:die Patient:in).

Die Aufnahmedauer beträgt ungefähr 20 Minuten, die gesamte Untersuchung verlangt aber eine Anwesenheit von etwa 3 Stunden (die Wartezeit zwischen den einzelnen szintigraphischen Untersuchungen – Stressaufnahme und Ruheaufnahme – muss nicht in der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin erfolgen).

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Beta-Blocker beeinträchtigen die Ergometrie, deren Einnahme sollte je nach Halbwertszeit des Radiopharmakons bis zu drei Tage vor dem Test ausgesetzt werden.

Medikamente, die Koffein oder Xanthin enthalten – wie etwa Aminophyllin, Euphyllin, Theospirex, Spiropent, ... –, sowie Kaffee, Tee, Schokolade oder Cola-Getränke interferieren mit Regadenoson als pharmakologischem Test.

Vorbereitung
Der:die Patient:in soll nüchtern zur Untersuchung erscheinen.

Risiken (unerwünschte Nebenwirkungen)
Keine schwerwiegenden Reaktionen sind bisher mit Technetium-99m markierten Radiopharmaka beschrieben worden. Das wesentliche Risiko ist bedingt durch die physische oder pharmakologische Belastung (Rhythmusstörungen, Herzinfarkt, wobei schwerwiegende Ereignisse jedoch sehr selten auftreten, 1-10 auf 100 000 Untersuchungen), belastungsinduzierte ischämische Ereignisse sind gegebenenfalls zu berücksichtigen. Die Verkehrstauglichkeit wird durch diesen Test an sich nicht beeinflusst.

Die Strahlenbelastung ist im Spektrum der nuklearmedizinischen Untersuchungen im mittleren Bereich gelegen.

Myokardiale Perfusionsagentien reichern sich in der Muttermilch an. Eine allfällige Unterbrechung des Stillens sollte mit dem Personal der nuklearmedizinischen Abteilung besprochen werden.

Klinische Vorteile

  • Nicht-invasive Erkennung von Ischämien bei Patient:innen mit Brustbeschwerden
  • Residuale Stress-Ischaemie nach einem Myokardinfarkt
  • Myokardiale Viabilität
  • Nachsorgeuntersuchungen nach Angioplastie oder Bypass-Operation
  • Nicht-invasive Suche bei Verdacht auf Re-Stenose eines dilatierten oder operierten Herzkranzgefäßes
     

Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit nuklearmedizinischen Methoden die Niere zu untersuchen, wobei hier verschiedene Untersuchungsformen und auch Radiopharmaka zur Verfügung stehen. Die jeweilige Fragestellung bestimmt die Untersuchungsart, den Untersuchungsablauf und das hierfür erforderliche Radiopharmakon.

Eine Nierenszintigraphie untersucht die Blutversorgung, Gewebsfunktion und Ausscheidungsfunktion (Exkretion) jeder einzelnen Niere. Es ist die am besten geeignete Untersuchung, um Narben zu erkennen, insbesondere bei Kindern, bzw. zur Beurteilung der regionalen und seitengetrennten Nierenfunktion.

Die Isotopennephrographie erlaubt die seitengetrennte Überprüfung der Nierenfunktion und die Beurteilung des Abflussverhaltens. Bei bestimmten Fragestellungen wird die Untersuchung nach zusätzlicher Gabe eines herkömmlichen Medikamentes durchgeführt. Nach zusätzlicher Gabe eines Blutdruck senkenden Medikamentes (ACE-Hemmer, z.B. Captopril) – die Untersuchung wird auch als Captoprilnephrographie bezeichnet – erlaubt die Untersuchung Hinweise hinsichtlich der Effektivität von Gefäßveränderungen der Nierenarterie auf den Blutdruck. Nach Gabe eines Harn treibenden Medikamentes (Diuretikums, Lasix) – die Untersuchung wird dann als Diuresenephrographie bezeichnet – ergeben sich Hinweise auf die Relevanz von Harnabflussstörungen.

Durchführung
Vor Beginn der Untersuchung muss die Blase entleert werden, danach soll ausreichend Flüssigkeit getrunken werden (ca. 3/4 Liter Wasser) – Sie werden darüber vor Beginn der Untersuchung informiert. Es wird ein Radiopharmakon intravenös injiziert, wobei sich die Auswahl des Radiopharmakons an der klinischen Fragestellung orientiert. Aufnahmen können sofort oder nach einer Wartezeit von wenigen Stunden angefertigt werden.

Einigen Patient:innen wird eine Stunde vor Beginn der Szintigraphie Captopril (Blutdruck senkendes Medikament) verabreicht, anderen wird am Ende der Untersuchung ein Diuretikum (harntreibendes Medikament) gegeben.

Die Untersuchung die üblicherweise im Liegen erfolgt dauert ca. 15 Minuten. Gegebenenfalls ist eine Untersuchung im Sitzen erforderlich, man sitzt hier für einen Zeitraum von ca. 15 Minuten mit dem Rücken zur Gammakamera auf einem normalen Stuhl. Um ein verwertbares Untersuchungsergebnis zu gewährleisten, ist es notwendig, ruhig zu sitzen oder ruhig zu liegen.

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Mit Ausnahme von ACE (Angiotensin-Converting Enzym) -Hemmern, deren Einnahme daher 5 Tage vor einer Captopriluntersuchung ausgesetzt werden soll, beeinflussen keine Medikamente das Ergebnis einer Isotopennephrograpie.

Vorbereitung
Im Allgemeinen müssen Sie für diese Untersuchung nicht nüchtern sein, außer Sie leiden unter Bluthochdruck. Außer bei Patient:innen mit Nierenversagen wird eine Hydrierung (Flüssigkeitszufuhr) – 45 Minuten vor Untersuchungsbeginn nach vorheriger Blasenentleerung – mit 10 ml/kg Körpergewicht vorgenommen (Trinken von Mineralwasser). Eine andere Vorbereitung ist nicht notwendig.

Risiken (unerwünschte Nebenwirkungen)
Die Strahlenbelastung ist gering, für die meisten Untersuchungen deutlich geringer als bei einer intravenösen Urographie. Die renale Szintigraphie ist die am häufigsten bei Kindern angewendete nuklearmedizinische Untersuchung.

Klinische Vorteile
Die renale Szintigraphie ist die sensitivste Methode zur Erkennung von akuter Pyelonephritis bei Kindern. Quantitative Auswertungen erlauben auch, den relativen Beitrag jeder einzelnen Niere an der Gesamtfunktion zu erfassen. Funktionelle oder mechanische Obstruktionen des Abflusses können unterschieden werden; ferner können auch behandelbare renovaskuläre Hypertensionen festgestellt werden.