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Häufig gestellte Fragen

Wir bemühen uns Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Scheuen Sie sich nicht Ihre Anregungen an uns weiterzugeben. Für weitere Fragen stehen Ihnen alle Mitarbeiter:innen zur Verfügung.

Nuklearmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, in dem radioaktive Isotope bzw. radioaktive chemische Verbindungen, sogenannte Radiopharmaka (radioaktive Arzneimittel), für Diagnose oder Therapie angewendet werden. Die Untersuchungen werden oft als „Szintigraphie“, „Scan“ oder „Isotopenuntersuchung“ bezeichnet.

Bei nuklearmedizinische Untersuchungen steht die Funktionsbeurteilung von Organen, Geweben und des Knochens im Vordergrund. Dies soll dazu beitragen bestimmte Erkrankungen bzw. deren Ursache besser zu definieren und damit effektiver behandeln zu können. Andere bildgebende Verfahren wie z.B. die Röntgenuntersuchung oder die Ultraschalluntersuchung liefern vorwiegend strukturelle Informationen über Organe, Gewebe und den Knochen.

Nuklearmedizinische Untersuchungen sind keine konkurrierenden Verfahren zu anderen bildgebenden Untersuchungen, sondern vielfach eine sinnvolle Ergänzung im diagnostischen Ablauf. Jährlich werden weltweit nuklearmedizinische Untersuchungen millionenfach durchgeführt, sie sind sicher und mit wenigen Unannehmlichkeiten verbunden. Es gibt zahlreiche nuklearmedizinische Untersuchungen, wobei zur Beurteilung verschiedener Körperbereiche verschiedene Radiopharmaka eingesetzt werden.

Es handelt sich hier um eine Untersuchung, bei der eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz (radioaktives Arzneimittel = Radiopharmakon) verwendet wird, wobei die Verteilung dieses radioaktiven Arzneimittels im Körper bildlich dokumentiert wird. Diese Bilder sollen dazu beitragen, die Erkrankung genauer zu definieren.

Um eine nuklearmedizinische Untersuchung durchzuführen, wird ein mit einem radioaktiven Isotop markiertes Arzneimittel, das Radiopharmakon, verabreicht. Radiopharmaka werden in den meisten Fällen durch Injektion in die Armvene, selten durch Trinken oder durch Einatmen der Patient:innen verabreicht. Die häufig für eine Markierung verwendeten radioaktiven Isotope sind Technetium-99m (99mTc), Jod-123 (123I), Indium-111 (111In), Fluor-18 ([18F]) und Gallium-68 (68Ga).

Die Auswahl der Isotope wird von ihren physikalischen Eigenschaften und Bindungsmöglichkeiten mit der zu markierenden Substanz bestimmt. Das am häufigsten für diagnostische Zwecke verwendete radioaktive Isotop ist Tc99m. Es ist ausgezeichnet für die Szintigraphie geeignet und darüber hinaus hat es eine sehr kurze physikalische Halbwertszeit von nur 6 Stunden (Halbwertszeit: Zeitdauer, bis die Ausgangsaktivität auf die Hälfte ihres Wertes absinkt). Infolge der normalen Ausscheidung der Radiopharmaka, z.B. über den Harn, ist die Verweildauer der Radiopharmaka im Körper wesentlich kürzer als die physikalische Halbwertszeit des radioaktiven Isotops.

Die Radiopharmaka werden in Spürdosen, d.h. in sehr kleinen Mengen, verabreicht und bewirken dadurch im Allgemeinen keine pharmakologischen Effekte (Arzneimitteleffekte), sie interferieren demnach nicht mit dem zu untersuchenden physiologischen Prozess (dem normalen Lebensvorgang oder dem normalen Funktionsablauf entsprechenden Prozess). Hierdurch unterscheiden sie sich von Arzneimitteln, bei denen eine Dosis/Wirkungsbeziehung besteht (d.h. es werden in Abhängigkeit von der gewählten Dosierung bestimmte Effekte induziert, z.B. Senkung des Blutcholesterinspiegels; Senkung des Blutzuckers).

Das Radiopharmakon verbleibt vorübergehend – über einen kurzen Zeitraum – im Körper und wird mittels normaler Körperfunktionen (vorwiegend über den Harn) ausgeschieden. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert diese Ausscheidung.

Eine Gammakamera bzw. ein PET-Scanner ist eine sehr umfangreiche Apparatur, die manche beeindruckt bis verunsichert. Sie arbeitet nach einem anderen Prinzip als ein Röntgengerät, bei dem ein intensiver Röntgenstrahl den:die Patient:in durchdringt und den dahinterliegenden Film in sehr kurzer Zeit belichtet.

Im Gegensatz dazu nimmt eine Gammakamera mittels eines geeigneten Detektors über einen längeren Zeitraum die Strahlung, die von der:dem Patient:in aufgrund der Applikation des Radiopharmakons abgegeben wird, auf, wobei der Detektorkopf der Gammakamera über oder unter dem zu untersuchenden Person positioniert ist. Die aufgenommenen Daten werden für eine nachfolgende Auswertung im Computer gespeichert. Bei Standardaufnahmen bewegt sich der Detektorkopf der Gammakamera, wenn sie einmal für die Aufnahme in Position gebracht worden ist, nicht.

Bei der „Single Photon Emission (computed) tomography (SPECT)“ bewegt sich der Detektorkopf der Gammakamera um die zu untersuchende Person. Im Gegensatz dazu ist bei der „Positronen Emissions Tomographie (PET)“, welche heutzutage als sogenannte Hybridscanner mit CT oder MRT kombiniert ist, der Detektor des Scanners ringförmig (röhrenförmig) um den:die Patient:in positioniert. Diese Techniken erlauben eine räumliche Darstellung der Aktivitätsverteilung im Körper. Solche Untersuchungen dauern zum Teil länger und verlangen von dem:der Patient:in über längere Zeit ruhig zu sitzen oder zu liegen; das Personal ist anwesend und betreut den:die Patient:in während der gesamten Untersuchungszeit.

Nuklearmedizinische Untersuchungen liefern vorwiegend Aussagen über Funktion und Stoffwechsel verschiedener Organe. Dazu wird ein radioaktives Arzneimittel meistens in eine Armvene injiziert (selten wird es eingeatmet oder getrunken). Da verschiedene Stoffwechselvorgänge mit ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit ablaufen, kann die Zeit, die zwischen dem Verabreichen des Radiopharmakons und der eigentlichen Untersuchung verstreichen muss, stark variieren. Wenige Minuten sind ebenso möglich wie einige Tage.

Auch kann die Zeit, die der:die Patient:in an der Gammakamera verbringen muss, aus unterschiedlichen Gründen ebenfalls zwischen wenigen Minuten und in seltenen Fällen sogar mehr als einer Stunde variieren. Die jeweiligen Gegebenheiten werden Ihnen von den nuklearmedizinischen Mitarbeiter:innen im Detail erläutert. Diese Erläuterungen werden auch unterschiedliche Vorbereitungen beinhalten (nüchtern, nicht nüchtern, Blasenentleerung vor der Untersuchung, untersuchungsspezifische Mahlzeiten, ...).

Nach einer bestimmten Wartezeit werden mit einem geeigneten Untersuchungsgerät (Gammakamera, PET-Scanner) Bilder (Szintigramme) angefertigt.

Die erforderliche Wartezeit – von der Injektion bis zum Beginn der Untersuchung (Szintigraphiebeginn) – wird von der Untersuchungsart bestimmt und liegt zwischen wenigen Minuten bis zu Stunden. Bei längeren Wartezeiten können Sie die Abteilung zwischenzeitlich verlassen. 

Die Untersuchungsdauer liegt zwischen einer halben Stunde bis zu einer Stunde. 
Während der Untersuchung müssen Sie ruhig liegen (selten auch sitzen oder kurzzeitig stehen). Bewegungen während der Aufnahme können das aufzuzeichnende Bild verzerren und die Interpretation erschweren bis auch unmöglich machen. 

Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft.  

Informieren Sie uns, wenn Sie an schmerzhaften Erkrankungen, z.B. der Knochen oder Gelenke, leiden. Wir werden uns bemühen, durch entsprechende Maßnahmen die Untersuchung so wenig anstrengend wie möglich zu gestalten.

Üblicherweise ist es nicht erforderlich, die Kleider abzulegen.

Nach der Untersuchung sind keine bestimmten Verhaltensmaßnahmen erforderlich, Sie können nach Hause (auf Ihre Abteilung) oder zur Arbeit gehen.

Nur im Einzelfall sind bestimmte Vorbereitungen erforderlich – Sie werden darüber speziell informiert. Mehrheitlich sind keine speziellen Vorbereitungen erforderlich. Sie können essen und trinken und gegebenenfalls Ihre bisherigen Medikamente einnehmen.

Bei den meisten Untersuchungen besteht hierfür keine Notwendigkeit. Gegebenenfalls werden entsprechende Informationen bereits bei der Anmeldung mitgeteilt.

Unannehmlichkeiten bestehen nur durch die Injektion (vergleichbar mit einer Blutabnahme) und im ruhigen Liegen. Die Injektion des radioaktiven Arzneimittels beeinträchtigt nicht Ihr Befinden bzw. auch nicht Ihre Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken.

Nur äußerst selten (1–6 pro 100 000 Untersuchungen) werden leichte Überempfindlichkeitsreaktionen oder Kreislaufreaktionen beobachtet, wobei hier nicht in allen Fällen ein direkter Zusammenhang gesichert ist. Teilen Sie uns bitte alle Ihre Wahrnehmungen mit.

Die Menge an Radioaktivität ist gering. Die Strahlenbelastung ist mit der einer Röntgenuntersuchung vergleichbar und liegt zwischen der einfachen bis zehnfachen Menge der natürlichen Strahlenbelastung, der alle Menschen ausgesetzt sind.

Ja, es werden auch Kinder untersucht. Die Aktivitätsdosierung wird dem Alter und dem Gewichtes des Kindes entsprechend angepasst. Bei Kindern ist in Abhängigkeit von der Art der Untersuchung und dem Zustand des Kindes eine Sedierung (Verabreichung von beruhigenden Medikamenten bis hin zu einer Kurznarkose) erforderlich. Die Untersuchung ist für Kinder nicht gefährlich und bewirkt keine nachteiligen Effekte.

Bei Schwangerschaft sollten nuklearmedizinische Untersuchungen wie auch Röntgenuntersuchungen unterlassen werden, da ungeborenes Leben empfindlicher auf Strahlung reagiert als Kinder oder Erwachsene.

Wenn Sie schwanger sind oder es sein könnten, bitten wir Sie, dies Ihrem:Ihrer Ärzt:in mitzuteilen.

Falls alte Bilder und Befunde vorhanden sind, so nehmen Sie diese zu allen Untersuchungen mit. Oft werden alte Bilder (auch eventuell vorhandene Röntgenaufnahmen) zum direkten Vergleich benötigt.

Die verabreichten Substanzen (Tracer) weisen ein unterschiedliches Verhalten im Körper auf. Somit dauert es oft mehrere Stunden, bis eine Aufnahme durchgeführt werden kann. Dadurch kann es sein, das die zu Ihnen benachbarte Person, die vielleicht später gekommen ist, aufgrund einer anderen Untersuchung vor Ihnen aufgerufen wird.

Die Reihenfolge, wann Sie zur Untersuchung aufgerufen werden, ist ausschließlich von der Untersuchungsart abhängig und nicht von Ihrem Eintreffen in der Klinik.

Bitte kommen Sie ca. 15 Minuten vor dem vereinbarten Termin zum Anmeldeschalter, um etwaige organisatorische Probleme zu lösen. Achten Sie auch darauf, eine korrekte Überweisung mitzubringen.

Nach dem Ende der letzten Aufnahme sollten Sie noch in der Patient:innenwartezone vor dem zuletzt benützten Bereich warten, damit wir kontrollieren können, ob alle Ihre Aufnahmen korrekt durchgeführt wurden. Auf diese Weise können wir etwaige nicht gut eingestellte oder zusätzliche Aufnahmen sofort wiederholen bzw. nachtragen und müssen Sie nicht bitten, nochmals zu kommen.

Anschließend können Sie essen und trinken und hingehen, wohin Sie wollen. Gegebenenfalls wird Ihnen geraten ausreichend zu trinken, dies fördert eine raschere Ausscheidung des radioaktiven Arzneimittels, und häufig die Blase zu entleeren.

Ein enger Kontakt mit Kindern sollte jedoch vermieden werden – um eine unnötige Strahlenbelastung der Kinder zu vermeiden. Enger Kontakt bedeutet, dass ein Kind für länger als eine halbe Stunde auf Ihren Knien sitzt oder knapp direkt neben Ihnen.

Grundsätzlich ist es medizinische Übereinkunft, dass der Befund an die anfordernde Stelle (Praktische:r Ärzt:in, Fachärzt:in oder Spitalsabteilung bzw. Ambulanz) übermittelt wird und die Erklärung der Befunde durch den:die überweisenden Kolleg:in vorgenommen wird.

Selbstverständlich sind die Ärzt:innen der Nuklearmedizin gerne bereit, Ihnen den Befund auch selbst zu erklären – sollten Sie also eine Befundbesprechung mit einem:einer Nuklearmediziner:in wünschen, so geben Sie das während der Untersuchung dem medizinischen Personal bekannt.

Üblicherweise können Sie Ihren Befund spätestens zwei Arbeitstage nach der Untersuchung bei Ihrem:Ihrer zuweisenden Ärzt:in abholen. Bilder werden in der Regel nicht ausgegeben.