Das Dickdarmkarzinom ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für krebsbedingte Todesfälle. Eine erhöhte Expression von CXCR4 wurde mit dem Auftreten von Lebermetastasen, dem Fortschreiten der Krankheit und einer verkürzten Überlebensdauer in Verbindung gebracht. Mit Hilfe von [68Ga]Pentixafor, einem Radiotracer, der spezifisch auf menschliches CXCR4 abzielt, könnte die bildgebende Diagnostik zukünftig verbessert werden.
Bisher wurde [68Ga]Pentixafor an der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin für die bildgebende Darstellung von Krebserkrankungen des Lymphsystems und Atherosklerose angewandt.
Weiterführende Literatur
- [68Ga]Pentixafor-PET/MRI for the detection of Chemokine receptor 4 expression in atherosclerotic plaques
- CXCR4 PET imaging of mantle cell lymphoma using [68Ga]Pentixafor: comparison with [18F]FDG-PET
In der kürzlich von Katarina Benčurová und Theresa Balber publizierten Arbeit „CAM-Xenograft Model Provides Preclinical Evidence for the Applicability of [68Ga]Ga-Pentixafor in CRC Imaging“, welche in Cancers erschienen ist, konnten erste Erkenntnisse über die potentielle Anwendbarkeit und den Nutzen von [68Ga]Pentixafor in der Bildgebung von Darmkrebs gewonnen werden.
Bei dieser Publikation handelt es sich um eine Zusammenarbeit des Ludwig Boltzmann Instituts Applied Diagnostics, der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin und dem präklinischen Bildgebungslabor der Medizinischen Universität Wien (PIL). Bei dieser präklinischen Studie wurde eine für die Bildgebung adaptierte Version des sogenannten HET-CAM Assays eingesetzt, wodurch die Studie ohne Tierversuche durchgeführt werden konnte. Durch die Etablierung des Modells an unserem Forschungsstandort erwarten wir uns auch zukünftig eine Reduzierung der Tierversuche in der präklinischen Bildgebung. Das Projekt wurde durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert.