Die Medizinische Universität Wien hat die medizinische Bildgebung („Medical Imaging“) als einen der fünf Forschungsschwerpunkte definiert. Diese Entscheidung beruht auf der bereits vorhandenen besonderen Expertise in bildgebenden Techniken und deren breiter Anwendung an unserer Universität.
Moderne bildgebende Verfahren liefern Erkenntnisse zu genetischen, biochemischen und zellulären Prozessen im lebenden Organismus und ermöglichen neben einer exakten Darstellung der morphologischen Gegebenheiten die Darstellung und Quantifizierung organspezifischer Funktionen. Die bildgebenden Verfahren tragen demnach zu einem besseren Verständnis von physiologischen und pathophysiologischen Vorgängen im Menschen bei. Sie stehen im Zentrum aller Krankheitsprozesse und umfassen Diagnose, individuelle Risikostratifizierung sowie Therapieplanung und -monitoring im Rahmen moderner personalisierter Diagnose- und Behandlungskonzepte.
Die Komplexität der bildgebenden Forschung erfordert es, unterschiedliche Verfahren aus den multiplen Fachdisziplinen zu verfolgen. Somit versteht sich der Cluster als ein multimodales und multidisziplinäres Netzwerk, das Kliniker:innen, Forscher:innen und Wissenschafter:innen an der Medizinischen Universität Wien vereint, um vorhandene Synergien zu optimieren. Das gemeinsame Interesse des Forschungsclusters „Medizinische Bildgebung“ liegt in der Weiterentwicklung und Erforschung der morphologischen, funktionellen und molekularen Bildgebung.
Bildgebungsverfahren
Dieser multimodale Ansatz verwendet die unterschiedlichsten Bildgebungsverfahren, wie z.B.:
- Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
- Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ultraschall (US)
- Computertomographie (CT)
- Optische Bildgebung (Biolumineszenz, Fluoreszenz, multi-modale Kohärenztomographie (OCT))
- Photoakustische Tomographie, nicht-lineare optische Spektroskopie
- Konventionelles Röntgen (X-Ray)
- Ultrastrukturmikroskopie
- Bildfusion und -verarbeitung
- Visualisierung und Quantifizierung
- Bildgesteuerte Interventionen und Theorien
- MikroskopischeTechniken (Elektronentomographie, Konfokalmikroskopie, HREM etc.)
Metabolische Bildgebung (Copyright HFMRZ)
Struktur und Ziele
Der Forschungscluster „Medizinische Bildgebung“ besteht aus der Kooperation von in der Bildgebung tätigen Instituten und Forschungseinrichtungen der Medizinischen Universität Wien und bildet diese in sechs themenorientierten Forschungsschwerpunkten („Nodes“) ab. Die Koordination obliegt einem Leitungsteam. Ein internationales, externes Advisory Board berät den Forschungscluster.
Das Ziel des Forschungsclusters „Medizinische Bildgebung“ ist ein grundlegender Paradigmenwechsel des Zuganges zur translationalen Forschung von der einzelnen Zelle bis hin zum Individuum. Es gilt, neue Wege zu entwickeln, um Krankheiten früher zu diagnostizieren, verbessert zu charakterisieren, sowie neue therapeutische Ansätze zu evaluieren. Diese Synthese von anatomischer, funktioneller und molekularer Information mit Hilfe der verschiedensten bildgebenden Verfahren spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Der Forschungscluster „Medizinische Bildgebung“ fokussiert auf Kooperationen mit anderen Forschungsclustern der Medizinischen Universität Wien.