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Schilddrüsenszintigraphie

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Schilddrüsen-Uptake und Szintigraphie messen einen wichtigen Schritt des Jodmetabolismus (Jodstoffwechsels) der gesamten Schilddrüse oder Teilen von ihr. Dies ist wichtig, um zu entscheiden, welche Vorgangsweise bei Vorliegen einer Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) oder bei Knoten erforderlich ist.

Es wird eine intravenöse Injektion von 99mTc-Pertechnetat oder 123I-Jodid verabreicht. Das sind radioaktive Tracer, die von der Schilddrüse aufgenommen werden. Ungefähr eine halbe Stunde nach der Injektion von 99mTc-Pertechnetat bzw. 3 bis 4 Stunden nach Injektion von 123I-Jodid werden mit einer Gammakamera Bilder der Schilddrüse angefertigt. Üblicherweise erfolgt die Untersuchung im Sitzen, aber auch eine Untersuchung im Liegen ist möglich. Die Aufnahmen dauern ungefähr 10 bis 15 Minuten.

Das Ergebnis eines Schilddrüsen-Uptakes und einer Szintigraphie kann von vielen Medikamenten beeinflusst werden (z. B. Schilddrüsenhormone, Thyreostatika und jodhaltige Medikamente). Daher ist es für den:die untersuchende:n Nuklearmediziner:in sehr wichtig zu wissen, welche Medikamente eingenommen werden (wir empfehlen, die aktuelle Medikamentenvorschreibung vorzuzeigen). Zusätzlich muss der:die Nuklearmediziner:in über eine allfällig vorangegangene Anwendung von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln informiert werden, da dies das Ergebnis einer Schilddrüsenuntersuchung über Monate hinweg beeinflussen kann.

Für eine Schilddrüsenszintigraphie ist generell keine Vorbereitung notwendig. Manchmal ist es erforderlich, Schilddrüsenhormone in Tablettenform über mehrere Tage oder Wochen einzunehmen, bevor eine zweite Untersuchung durchgeführt wird. Das ist ein Suppressionstest, der zusätzliche Information über die Funktion der Schilddrüse liefert (speziell bei Patient:innen mit „heißen Knoten“).

99mTc-Pertechnetat und 123I-Jodid werden sehr gut toleriert, so dass Nebeneffekte praktisch nicht auftreten, nicht einmal bei Patient:innen, die allergisch auf Jod reagieren.

Die Verkehrstauglichkeit wird durch diesen Test nicht beeinflusst.

Die Strahlenbelastung ist so gering, dass die Untersuchung bedenkenlos auch bei Kindern durchgeführt werden kann.

Während einer Schwangerschaft wird üblicherweise keine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt. Sowohl 99mTc-Pertechnetat als auch 123I-Jodid reichern sich in der Muttermilch an.

Das Stillen soll nach Rücksprache mit dem:der Nuklearmediziner:in für eine gewisse Periode ausgesetzt werden.

Der klinische Nutzen einer Schilddrüsenszintigraphie liegt darin, den Stoffwechsel der Schilddrüse (z. B. bei einer Hyperthyreose) und von möglichen Knoten klären zu können. Die Strategie für die Behandlung von Knoten hängt von deren Funktion (z.B. „heiße“, „warme“ oder „kalte“ Knoten) und von den Ergebnissen zusätzlicher Untersuchungen, wie biochemischen Untersuchungen, Ultraschall und Feinnadelpunktion, ab. Die Szintigraphie spielt eine wesentliche Rolle, um die Ursache einer Hyperthyreose zu definieren, und erlaubt dadurch Empfehlungen für eine spezifische Therapie.